Drei Tage lang war unsere Schule kaum wiederzuerkennen: Vom 1. bis 3. Juli verwandelte sich das Gelände unseres Gymnasiums in eine bunte Bühne gelebter Kreativität, Gemeinschaft und Entdeckerfreude.
Ganze 72 Projekte standen den Schülerinnen und Schülern zur Wahl – eine beeindruckende Vielfalt, die das Schulleben auf ganz besondere Weise bereichert hat. Ob Outdoor-Abenteuer, sportlicher Wettkampf, künstlerisches Schaffen, musikalisches Miteinander, handwerkliches Geschick, kulinarische Entdeckungsreisen oder achtsame Momente der Entspannung – es war für alle etwas dabei. Die Bandbreite der Projekte ließ keine Wünsche offen: vom Schachbrett über Knobeleien am Rubikswürfel bis hin zum Wikingerspiel, vom Rockband-Jam bis zur Kammermusik, von Chemieexperimenten rund um den Wunderstoff Alge und Käse bis zu nachhaltigem Konsum in der Kleiderbörse.
Besonders schön: Immer wieder entstanden spontan neue Synergien. So schloss sich die Kammermusikgruppe für eine Teilprobe kurzerhand dem Chorprojekt an – Musik kennt eben keine Grenzen.
Es wurde genäht, gestrickt, gehäkelt, gebastelt, gebaut und gewerkelt – im großen Bastelprojekt ebenso wie in Projekten wie Sitzelemente bauen, Cornholes bauen, mit der Fischertechnik-Truppe oder beim Bauen kleiner Elektrofahrzeuge.
Es entstanden kleine Kunstwerke: beim Keramikbemalen, Batiken, in der Maskenwerkstatt oder der Kalligrafie-Werkstatt. In der Nähwerkstatt ging es mit Faden und Geduld zur Sache, während im Projekt Kleiderbörse – durchgeführt von Vertreterinnen unseres SEB – und im Fast-Fashion-Projekt kritisch über Mode und Konsumverhalten reflektiert wurde.
Die sportlichen Projekte boten eine überragende Bandbreite an Sportarten, die das übliche Sortiment des Sportunterrichts klar erweiterte: Tennis, Flag Football für Groß und Klein, Baseball, Fußball, Multisport, Zumba, Krafttraining kombiniert mit Ernährungstipps, dazu ein Kletterprojekt, ein Paddelprojekt, Street-Basketball, Fahrradtouren, Hiwweltouren, diverse andere Wanderprojekte, Zumba und sogar ein Survival-Training.
Kreativität fand sich in allen Winkeln: Bullet Journaling, Poetry Slam, ein mitreißendes Rockprojekt, Chorarbeit, Kammermusik oder das Disney-Projekt mit Gesang und Kostüm – der Ausdruckslust waren keine Grenzen gesetzt.
Auch das Schreiben, Denken und Argumentieren kam nicht zu kurz: Bei Jugend debattiert wurden hitzige, aber faire Rededuelle geführt; Dungeons & Dragons ließ die Fantasie durch geheimnisvolle Welten streifen. Im Poetry Slam wurden Texte erschaffen und wirkungsvoll vorgetragen.
Die Denkwelt war ebenfalls reichlich vertreten: Im Projekt zu den abrahamitischen Religionen wurde nach Gemeinsamkeiten gesucht, bei Finanzieller Intelligenz klug gerechnet, und im Projekt Hessen literarisch erleben begegneten Schülerinnen und Schüler Sprache und Region in feinsinniger Verbindung.
Beim Brotbacken mit echtem Sauerteig wurde ein Holzofen kurzerhand auf das Schulgelände gebracht – ein Duft, der viele Neugierige ins Freie lockte. Es entstanden Aquarelle im Freien und es wurde Wildtieren im heimischen Garten nachgespürt.
Spiel und Strategie hatten ebenfalls ihren festen Platz: Schach, Brettspiele in allen Varianten, Kartenspiele, Wikingerschach und viele weitere Spielideen sorgten für gute Laune und kluge Köpfe.
Besonders bemerkenswert war das Projekt Gemeinsam stark, für das sogar eine Hundestaffel der Matheser anreiste. Auch Externe bereicherten die Tage mit Expertise und Herzblut: Die Golden Eagles Mainz führten in die Welt des American Football ein, ein Tischtennistrainer aus Zornheim vermittelte Technik und Taktik und Eltern unterstützen Projekte wie Workout Lifebalance und brachten ihr Fachwissen ein.
Trotz sommerlicher Hitze blieben Engagement und Energie auf höchstem Niveau. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Gäste lebten Schule anders – vielfältig, kreativ, gemeinschaftlich. Dass dabei 1385 Schülerinnen und Schüler eingebunden waren – die Jahrgangsstufe 11 war währenddessen im Praktikum – ist ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Offenheit unserer Schulgemeinschaft.
Auch die Zwölftklässler zeigten beeindruckenden Einsatz: Als Tennis-Coaches, Flag-Football-Coaches, Fußballtrainer, Projektassistenzen in der Küche, Mitorganisatoren im Schachprojekt oder Verantwortliche im Kammermusik- und Sportbereich, Mitbetreuer beim Keramikprojekt – sie trugen Verantwortung, zeigten Haltung und waren dabei ein echtes Vorbild für die Jüngeren. Für die Lehrkräfte bedeutete das nicht nur eine wertvolle Entlastung, sondern auch eine neue, bereichernde Form der Zusammenarbeit – Schule auf Augenhöhe.
Sogar über die Grenzen Rheinhessens hinaus wurde der Horizont erweitert: Ein Projektausflug nach Metz mit der Französischgruppe ließ europäische Nähe ganz praktisch erleben.
Was bleibt? Die Erinnerung an drei Tage, in denen Lernen auf seine schönste Weise stattfand: lebensnah, erfahrbar, überraschend – und zutiefst menschlich.
Wir sagen ein herzliches DANKE an alle, die diese besonderen Tage möglich gemacht haben – und freuen uns jetzt schon auf die nächsten Projekttage am GYMNO.
Anke Ibata